Benzol/Aromaten

Aromatenbedingung:     Nomenklatur:
1. 4n + 2 p-Elektronen     Benzolderivate := Arene
2. durchkonjugiertes, ebenes, cyclisches System     Aren als Substituent := Arylgruppe (Ar)


Struktur durch Resonanz stabilisiert (DE ca. 124 kJ·mol-1)
» reaktionsträge; häufig aromatischer Übergangszustand bei Reaktionen mit intensiver Elektronenpaarneuverteilung, z. B. Diels-Alder
» keine Additionsreaktionen, sonst ginge Aromatizität verloren


Reaktivität durch p-Orbital ober- und unterhalb der Molekülebene bestimmt
» elektrophiler Angriff führt zu H-Substitution
  Mechanismus: 1. Addition des Elektrophils ---> s-Komplex (Verlust der Aromatizität)
2. Eliminierung von H+ (Regeneration des Aromaten)


Reaktionen bei Erstsubstitution von Benzol

H+: H-Austausch, belegbar durch D+
Nitrierung: Salpetersäure wird durch Schwefelsäure aktiviert (Nitriersäure) ---> NO2+
Sulfonierung: reaktives Teilchen ist d+ SO3 d- aus rauchender Schwefelsäure <---H+-Transfer---> Benzolsulfonsäure (PhSO3H)
Friedel-Craft: Alkylierung d+ R-X + Lewis-Säure
    (Katalysator)    
---> meist Mehrfachsubstitution wegen +I-Effekt von R
  Acetylierung R-d+CO-X ---> Monosubstitution wegen desaktivierendem -M,-I-Effekt von R-CO-X
Katalysator wird an COd- komplexiert
Halogenierung: nur mit Lewis-Säure-Katalysator oder am aktivierten Benzolkern, z. B. Phenol
Reaktivität: F > Cl > Br > I
mit F2 häufig C-C-Bruch; I2 endotherm, Reaktion nur mit positiviertem I, z. B. Br-I oder mit Ag+ ---> AgI (fällt aus)


Zweitsubstitution

Zusätzliche Elektronendichte im Ring (+I, +M) aktiviert, weniger (-I, -M) desaktiviert (Ausnahme: Halogene).
Alkylgruppe aktiviert +I durch Induktion und Hyperkonjugation
Amino- und Hydroxygruppe aktiviert +M überwiegt -I
Carboxy-, Nitrogruppe, Sulfonsäuren etc. desaktiviert  -M
Halogene desaktiviert -I > +M, da p-Orbitale für gute Überlappung zu groß, bzw. EN(F) >> EN(C)


Dirigierung des Zweitsubstituenten:
aktiviert ---> o, p desaktiviert ---> m Halogene ---> o, p
Erklärung: Unterschiedlicher Energiegehalt der Resonanzstrukturen des s-Komplexes.

 


« ×

10. Oktober 1998 ALi